FRIEDRICH WILHELM

 

 

Du weißt doch: Ich hatte keine Chance.

Ich hatte mich ergeben, hatte einfach Angst.

Doch du schlugst zu. Immer härter und härter.

Ich bin das Opfer.

Du bist der Täter.

 

Was willst du von mir hören? Willst du von mir sehen?

Kannst du nicht verstehen: ich weiß nichts was das angeht.

Doch du schlugst zu. Immer härter und härter.

Du. Der Gerechte.

Ich. Der Verräter.

 

Ich gestehe die falsche Sicht.

Kapituliere und ändere mich.

Aus dem Schatten in das Licht.

Ich unterschreibe alles...

 

Und wenn schon. Ich konnte doch nichts tun.

Ich war einfach hilflos. Nenn es ruhig opportun.

Du schlugst doch zu. Was immer ich sagte.

Wie ich auch schrie.

Was auch immer ich fragte.

 

Die Peitsche.

Es roch nach frischem Blut.

Es schien dir gut zu tun. Schnell verfloß meine Wut.

Du schlugst zu. Und wie im Nebel schmecke ich:

Das Blut saugt sich in den Knebel.

 

Ich gestehe die falsche Sicht.

Kapituliere und ändere mich.

Nicht immer hat man die Wahl.

Erst kommt das Fressen, dann die Moral.

 

Mein Gott.

Auch du nicht.

Keiner dringt durch diese dicken Wände.

Nägel in Füßen. Offen Herzblut fließt.

Stigmata an den Händen.

 

Ich gestehe die falsche Sicht.

Kapituliere und ändere mich.

Aus dem Schatten in das Licht.

Ich unterschreibe alles...

 

 

 

 

Bm/01










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